Das große Stück vom großen Glück

Rennradfahren in der Toskana – besser geht's nicht

 

Die Toskana ist nicht nur für Kunst- und Ästhetikfreunde, für Liebhaber bester Küche und Bewunderer feinster und sanftester Landschaft der Genuss, nein, ganz besonders für uns Rennradler.

 

Der Spezialfall Südtoskana, also ab etwa Siena weiter nach Süden, ist die absolute Spitze. Für Rennradler, für Urlaub, für Urlaub mit dem Rennrad und für Rennradfahren allgemein.

 

Hier gibt es alles, wovon der Rennradfahrer träumt, und vor allem: Es gibt vieles zusammen, was anderswo nur einzeln zu haben ist. Wir finden relativ unberührte Landschaften, die jedoch für uns Rennradler perfekt erschlossen sind. Das heißt, Straßen gibt’s – Straßen aller Art, aber hallo! 

Blick auf die berühmteste Allee der Toskana
Toskanaallee ... immer wieder schön

Berge wie geträumt

 

Überall hat es Berge zum Erstürmen, ganz allgemein ist das Meer nicht weit und – ganz wichtig – es gibt etwas, das es in Italien relativ selten gibt: flaches Gelände, Ebene. Das zusammen macht aus Sicht des Rennradfahrers den besonderen, unverwechselbaren Charakter dieser Gegend aus.

 

Also die Berge: In der Südtoskana gibt es hohe, herausfordernd hohe Berge, mit langen, gewundenen Anstiegen. Da fühlt mancher sich fast in die Alpen versetzt – es geht nicht nur bergauf, sondern je nach Geschmack, Leistungsfähigkeit und Willen, zum Teil lange, lange bergauf. Wieder drunten kann, wer will und noch kann, sofort wieder den nächsten Berg niederzwingen. Wir finden aber auch die moderaten Hügel, die vielen, vielen Kuppen, die sanfteren Steigungen, die uns magisch anziehen. Stundenlang kann man sich nach oben begeben und in rasanten, weiten Schwüngen herunterpfeifen. 

 

Straßen wie gemalt

 

Wenn man den Bergen die gebührende Kraft geopfert hat, dann breitet sich die wunderbare, flache Ebene aus. Ringsum Berge, und unten lange Strecken zum Rollen, Gleiten, Bolzen. Toskana und Rennrad ist immer schön, aber Südtoskana, das ist mehr. Da man sich nahe des Meeres aufhält, lohnt es sich, auch mal dorthin zu fahren. Das geht mit dem Rennrad ganz gut, da hier der Verkehr in Meeresnähe bei weitem nicht so tobt, wie man es in anderen Küstengegenden gewohnt ist.

Urwüchsige Natur im parco dell'uccellina
Uralte Gemäuer und die Rast in oder an ihnen

Genießen wie notwendig

 

Wir sind Radler im Urlaub, wir wollen genießen. Das Fahren. Heißt, wir wollen möglichst wenig Verkehr haben. Das ist wichtig, und der Verkehr hier ist nichts im Vergleich mit den Ländern, in denen man Deutsch spricht. Wir haben Straßen, die eigens fürs Radeln gedacht scheinen. Natürlich muss man sie kennen, aber wir kennen sie ja. Nur der Verkehr kennt sie nicht. Der spielt sich auf wenigen großen Straßen ab, und die vermeiden wir, weil wir sie kennen. 

 

Schauen für die Lust

 

Die Gegend schenkt uns Punkte, die uns weit, weit schauen lassen. Nichts ist schöner, als sich langsam nach oben zu pumpen – okay, geht auch schnell – und dann irgendwo und häufig Fernblicke zu genießen, die ihresgleichen suchen. Auch nach vielen Jahren steht man immer wieder einmal ergriffen an einer Kurve, an einem Aussichtspunkt und genießt. Blick über ein traumhaftes Hügelland, über die weite Ebene, hinaus in den blauen Meerteppich. Vielleicht Richtung Elba, und wenn man Glück hat, dahinter, weit dahinter, bis Korsika. Das ist dann nicht nur etwas ganz Besonderes sondern es ist … einzigartig.

Fernblick in der Toskana, extra für Rennradfahrer
Rennradfahren, schauen und genießen

Sich versorgen je nach Gusto

 

Wir gleiten durchs Land. Fast unberührte Natur, wir rollen durch Eichenwälder, durch eine mediterrane Kulturlandschaft. Sie hat Menschen seit jeher verzaubert, und uns Radfahrer auch.

 

Deshalb picken wir die schönsten Strecken, Straßen, Berge, Touren heraus – extra für uns.

 

Da wir in Italien sind, gibt es an vielen Ecken in vielen Dörfern die Bars, die wir in Gegenden nördlich des Alpenhauptkamms in dieser Weise nicht haben.

 

Extra für uns. Wir brauchen sie: Ausschnaufen, rein in die Bar, ein flüssiges Stück Italien zu sich nehmen, Rast im Schatten: Ruhe, Erholung, Entspannung.

 

Zur italienischen Barkultur gehört, dass es superschnell gehen kann mit Verpflegung aller Art. Genauso gehört dazu, dass wir uns unendlich Zeit lassen können – bis wir eben wieder losrauschen. Wie wir wollen.

 

Zusammenfassung

 

Rennradfahren in der Toskana, vor allem der Südtoskana, ist genau so schön wie Radfahren in der Toskana, vor allem der Südtoskana. Es gibt daher viele, die das Land und alles andere mit dem Tourenrad genießen – geht. Nur, mit dem Rennrad ist es halt noch viel schöner.