Rennradurlaub jetzt hier und heute

Im folgenden dokutmentieren wir Beobachtungen dazu, wie man Dinge, zum Beispiel Urlaub, machen kann oder nicht machen kann oder vielleicht doch, aber wenn ... sprich, wie man damit umgeht, wenn viele, die nichts oder wenig wissen, einem raten etwas zu tun oder das Gegenteil oder nicht.

 

Uns ging es genau so. Damals, und auch jetz wieder. Damals, das war irgendwann im oder zum Juni 2020. Man meinte, genug sei genug, und man dürfe wieder nach Italien fahren. Irgendwann im Juni 2020 hat also Italien beschlossen, das bestialische Einsperren seiner Bevölkerung aufzuheben und zu hoffen, die Touristen, Liebhaber und Freunde ... also alle, die Italien braucht, ... sie würden wieder kommen wollen.

 

Das stimmt. Wir wollten in der Tat wieder kommen. Zwar wurde es es bizarr, schräg und sonstwie geschildert, das Reisen nach Italien, damals, 2020, ... aber wir haben es halt dennoch ausprobiert. Siehe ganz unten.

 

Weiter oben überlegen wir, warum behauptet wird, es geht schon wieder nicht: Reise nach Süden ist gleich Hitzetod. Da wir noch leben, sagen wir: Nein.

 

 

Südtoskana, Frühling, Sommer 2023

 

Sommer, Süden, Wärme und schön oder nicht?

 

Was Rennradfahrer und normale Menschen von Hysterie halten. Vor allem, wenn diese dem eigenen Empfinden, der eigenen Anschauung und dem gesunden Menschenverstand Hohn spricht.

 

(Dr. MK) - Zurzeit bemüht sich die geballte Inkompetenz weiter Teile von Presse, Fernsehen und Funk, in uns den Eindruck zu erwecken, der dem, was man als normal empfindet, offensichtlich widerspricht. Es heißt, im Sommer 2023 seien zumindest im Süden Europas die sommerlichen Temperaturen anders als normal: Die Wärme sei gefährlich, bedrohlich oder schlimmer. Wir nennen das Hitze-Hysterie“.

 

Solcher Unsinn tut sich schwer, daher arbeiten sie hart daran, dass man dennoch glaubt, der Unsinn habe Sinn. Dass sich an der Realität Interessierte kompetent gegenteilig äußern, stört die an der Hysterie Interessierten nicht.

 

Denken schadet nicht

 

Es geht also wie häufig um einen harten Gegensatz: Hier das, was andere uns als Tatsachen verkaufen wollen, dort das, was ist. Als Südtoskana-Liebhaber betrifft uns das. Zugleich wollen wir, wenn möglich oder nötig, andere vor Lüge, *** und Verarschung und ähnlichem schützen.

 

Schließlich halten wir uns seit vielen Jahren immer wieder, auch viele Wochen am Stück, hier auf. Folgt, wir verstehen von der Südtoskana einiges und wir kommen ins Nachdenken.

 

Der sonnige Süden, das Monstrum?

 

Zu hören ist also, die Hitze sei nicht auszuhalten, gefährde das tägliche Leben, nichts sei normal. Urlaub, das Dasein, der Alltag, alles anders als früher“, alles ganz extrem schlimm. Direkt in der Lebenshölle sitzend beobachten wir aufmerksam, messen und denken nach. Daher ein paar Anmerkungen.

 

Was auffällt, fällt auf

 

Anmerkung eins: Wie jedes Jahr um diese Zeit suchen Unmengen von Touristen eben die gefährlichen Zonen bewusst und freiwillig zwecks Urlaub auf. Überlegung: Sind sie alle bescheuert, denn die Urlauber zeigen keine sofortigen Fluchtreflexe? Haben Millionen, darunter auch Deutsche und Leute aus Ländern ähnlicher geographischer Lage, haben sie alle Todessehnsucht, sind sie Spinner oder sehr schräg strukturiert?

 

Blick über den Zaun lässt lernen

 

Schneller Blick von der Südtoskana auf Mallorca und auf andere Länder südlicher Gefilde: auch dort massenweise Touristen.

 

So man der veröffentlichten Meinung folgen würde und den Anreisenden nicht jeden Funken Verstand abspräche, müsste es doch anders sein. Sprich, zumindest aus Eigenschutz, Überlebenstrieb oder sonstigen Gründen müssten sich die Urlauber urlaubend überall hinbegeben, nur nicht in die gegenständlichen Länder. Wenn sie nicht eh‘ schon reihenweise tot oder ähnlich umgefallen wären.

 

Touristen leben und Rennradfahrer auch

 

Eigene Anschauung in der Südtoskana zeigt: nichts dergleichen. Weder ist hier der gemeine Tourist umgefallen noch tot, noch tun die Touris massenhaft an- und sofort wieder abreisen. Generell, alles ziemlich normal. Somit, nächste Anmerkung: Die eigene Anschauung ist anders als die medial vermittelte. Es stimmt also etwas nicht!

 

Wir sind nicht nur sich wundernde Südtoskana-Experten, wir sind auch Rennradler. Also Menschen, die aufgrund des von ihnen präferierten Sports, derselbe ein Outdoor-Sport ist, sich sehr lange und sehr häufig tagsüber im Freien aufhalten.

 

Der Radler will daher soll er auch

 

Der Radelfahrer liebt in der Regel Sommer, Sonne, Wärme und Trockenheit, also das Nichtstattfinden von Regen und Kälte, genau das mag er. Er will radeln, und das vor allem, wenn es sommerlich ist. Egal, ob im Süden, Norden oder sonstwo.

 

Beim Rennradeln in der Südtoskana findet der Rennradler eine extra dafür erschaffene Landschaft vor. Viele Berge, die vor allem bergauf befahren unglaublich viel Spaß machen, was bekanntlich im Sommer anstrengend sein kann.

 

Sehen bringt Erkenntnisse

 

Der Radelfahrer ist clever. Und es ist Sommer. Also fährt der Radler überall hin, ausgenommen direkt oder zu nah ans Meer. Zu viele Touristen, die zu viel Verkehr machen.

 

Der Radler sieht also sehr viel. Auch Flüsse, Gewässer, Bäche, Bächlein, wir fahren ja genau dorthin, wo es solche gibt. Dabei beobachten wir schon seit Jahrzehnten, ob und wieviel Flüssigkeit sich zur Sommerszeit in den Wasserläufen befindet.

 

Passt das?

 

Das führt zu einer eher überraschenden Überraschung. Die verschiedenen Gewässer verfügen zurzeit, Juli 2023, immer noch über weit mehr Wasser als zum ungefähr gleichen Zeitraum des Vorjahres. Und auch eher mehr als im ungefähr gleichen Zeitraum früherer Jahre. Unschwer erkennbare Tatsachen, aber sie sind dann doch eher konträr der Horrorszenarien gleich welcher Art.

 

Rational lässt sich dies mit dem in der Südtoskana eher feuchten Frühjahr erklären. Und ergänzend damit, dass es bis in den Frühsommer mehr als üblich geregnet hat. Mag der Radler das nicht immer mögen oder gemocht haben, für die Natur ist es wunderbar.

 

Und was ist mit der Katastrophe?

 

Das will jedoch nicht mit den Katastrophenszenarien harmonieren. Nach denen dürfte es schon lange überhaupt kein Wasser mehr geben.

 

Woran wir erneut erkennen: Untaugliche Journalisten“ verzapfen in Deutschland über Italia, Hitze und so weiter wirres Zeug. Dieses Zeug ist in weiten Teilen so untauglich wie falsch. Es wird nicht richtiger, wenn es in den sogenannten Mainstreammedien verzapft wird.

 

Der See von Garda leider gibt es ihn nicht mehr. Und doch!

 

Und es führt zum nächsten Exkurs: Der Gardasee wurde in deutschen Medien als sowieso ausgetrocknet oder auf dem unumkehrbaren Weg dorthin dargestellt. Letztes Jahr, dieses Jahr.

 

Wenngleich die zuständigen italienischen Ämter, also die Leute, die Ahnung haben, in offiziellen Statements eher gleicher Meinung sind wie tausende der Münchner Gardaseeitaliener, also jene, die ohne Rückgang die Autobahn nach Süden verstopfen: Es lohnt jeden Stau, an den G’See zu fahren, weil dort ist es so schön wie immer. Also nix damit, wie in der Presse vielfach kolportiert, alles im Eimer, und kein Wasser mehr im See, er am austrocknen und überhaupt alles, warum die Leute zum See kommen, im A Feststellung: Das, was ist, und das, was weite Teile der deutschen Presse“ mitteilen, das klafft weit auseinander.

 

************* Nachtrag und Anmerkung Ostern 2024 ********

 

Seriöse Medien beschäftigen sich weiter mit der angeblichen Katastrophe des Gardasees. Klar will man wissen, ob es den Gardasee noch gibt, und ob und wie er dümpelt, tümpelt, trocken fällt. Oder schlimmer. Oder, wie seriöse Medien bereits im Frühjahr und Sommer 2023 korrekt berichteten, was wirklich ist. Nebenbei, viele Medien, die letztes Jahr die Katastrophe bereits vollendet sahen und sie hinaustrompeteten, ... sie sagen zur aktuellen und realen Situation nichts.

Wir verkürzen die Diskussion und reduzieren aufs Wesentliche.

So berichtet APOLLO NEWS: "Der See fasst derzeit so viel Wasser wie seit Jahrzehnten nicht mehr." Das Wort "derzeit" beziehen wir in diesem Zusammenhang auf das angegebene Datum, 31.3.2024. Auch ein den Inhalt des Artikels gut zusammenfassender Titel hilft zur Orientierung: "Rekordstände: Gardasee fasst so viel Wasser wie seit 27 Jahren nicht mehr". Die Details sind unter https://apollo-news.net/rekordstaende-gardasee-fasst-so-viel-wasser-wie-seit-27-jahren-nicht-mehr/ sehr gut ausgearbeitet.

Berichtet wird, der See sei "prall gefüllt", in jüngster Vergangenheit seien "mehrfach neue Rekordstände" beobachtet worden. Das weiß laut APOLLO NEWS auch Gaetano La Montagna: „Der See befindet sich derzeit in optimaler Gesundheit", meinte er gegenüber dem BR. Wer La Montagna ist, erfährt man auch: "La Montagna ist Beamter der AIPO-Behörde, welche für die Regulierung des Wasserstands des Gardasees und der umliegenden Flüsse zuständig ist. Man habe nun mehrfach 'den Hahn geöffnet' und Wasser in den angrenzenden Fluss Mincio geleitet, um den Gardasee vor der Erreichung eines kritischen Niveaus zu bewahren." 

Und wieder lernen wir, dass gesunder Menschenverstand mächtiger als mediale Hysterie sein kann und sein muss. Den Gardasee gibt's noch, und eigentlich ist alles so, wie wir es seit langem kennen. Es regnet mal mehr, mal weniger, es ist mal wärmer, mal weniger.

 

******* Ende Nachtrag und Anmerkung Ostern 2024  ********************

 

Messen, prüfen, abwägen

 

Nun wieder zurück in die Südtoskana. Wir richten unser Interesse auf die Temperaturen. Es ist warm bis heiß. Also exakt so, wie zu erwarten. Unsere Präzisionsthermometer erläutern, es hat ungefähr jene Temperaturen, die es immer um diese Zeit hat. Mal mehr, mal weniger. Selbst wenn es in einem zu definierenden Durchschnitt wärmer wäre, dann sei an den August vor wenigen Jahren erinnert: da war es in der Südtoskana richtig kühl für die Jahreszeit.

 

Katastrophe eher nicht

 

Also die Temperaturen: Durchgehend warm, gegen Mittag wird es wärmer, oder auch heiß, oder auch ziemlich sehr heiß. Relativ spät am Abend klingt es ab. In Zahlen klettert das Thermometer auch mal gegen 40 oder sogar mehr. Um Gottes Willen, mag der Ungebildete entsetzt schreien! Das wäre ja bald so, wie in Funk und Fernsehen katastrophiert!

 

Nun hat die Wahrheit mitunter mit gedruckter Presse, Funk und Fernsehen wenig zu tun. Sie gibt es unabhängig davon. Nämlich, 40 und mehr Grad hat es erstens je nach Meßmethode sehr häufig und zweitens im Sommer auch gerne mal und drittens immer schon und viertens macht das im Süden sowieso nix.

 

Denn wer im Hochsommer, in der Südtoskana, über die Mittagszeit, sich länger in der Sonne aufhält, ist entweder nicht im Bilde, wie man es richtig macht nämlich in den Schatten oder gar nicht aus dem Haus gehen oder er hat einen an der Waffel.

 

Normal ist nicht unnormal, sondern häufig normal

 

Oder er ist ein Sonderling. Zum Beispiel arbeitet er. Das tun die Leute hier täglich. Das geht in der Regel so, wie in der Regel, also so, wie eigentlich immer. Beispielhaft beobachten wir eben jetzt, als diese Betrachtungen entstehen, wie Arbeiter direkt hier am Haus arbeiten. Den ganzen Tag, im Freien, und sie sind das ist durch Beobachtung verbürgt sehr fleißig. Die Kerle arbeiten richtig körperlich, klappern also nicht lediglich auf einer Tastatur oder ähnlich.

 

Die Sonne macht das, was sie gerne macht, sie scheint dazu. Man kann auch sagen, sie brennt herunter. Sprich, die Jungs, es sind drei, hauen ordentlich rein, und sie sind dabei guter Dinge. Auch verbürgt.

 

Im Mikrobereich ist also zu beobachten, was in der Makroschau ebenfalls zu erkennen ist, das Leben funktioniert hier ohne jedes Problem. Nur, manchmal ist es heiß. Vor allem im Sommer. Also wie immer.

 

Rennradfahrer will warm, aber nicht zu sehr

 

Wobei es noch einen weiteren Spezialfall gibt, den bereits erwähnten Rennradfahrer. Auch dieser kommt siehe oben mit der Sonne, der Wärme, auch der Hitze in Berührung. Und er stellt sich, wie seit jeher, auf das, was ist, ein.

 

Heißt, er fährt sehr früh weg, um dann einige Stunden in wunderbarer Kühle Berge hoch- und runterzutoben. Gegen ca. 11.00 Uhr wird er versuchen, die häusliche oder hotellige Umgebung zu erreichen. Denn dann wird es warm. Es geht auch spiegelbildlich, also der Radler startet spätnachmittags und fährt in den Abend hinein. Gleiches Ziel: Nicht fahren, wenn zu heiß.

 

Heißt, der Radler verhält sich im Süden so, wie jeder Mensch überall: Er stellt sich auf das ein, was die Natur, die Witterung, das Wetter und so weiter bieten.

 

Zahlen wissen es anders

 

In Zahlen heißt das, dass wir vor wenigen Tagen, Mitte Juli, als weite Teile der deutschen Presse schrieen, man brenne weg und sterbe und verende im Süden wegen Hitze, dass wir eben in jener Zeit 107 km gefahren sind, wobei 1.505 Höhenmeter überwunden wurden. Bei einer sommerlich-angemessenen Durchschnittsgeschwindigkeit. Tage drauf war weniger Zeit, also 50, 60 und 70 Kilometer, immer 700 bis 750 Höhenmeter. Abfahrt früh, immer warm und sehr schön

 

Wo ist die Grenze zu was?

 

Sie ist ja magisch, vor allem für uns Nordländer, die 40-Grad-Grenze. Erste Frage, Grenze, von was? Was bedeutet 40 Grad? Warm, klar. Und weiter? Nix. Nächste Frage, wie misst man das? Wir machen es mit Präzisionsthermometern. Wenn dabei deren Geber in der Sonne ist, dann messen wir so, wie man nicht messen soll. Aber so schlau, dies zu wissen und zu berücksichtigen sind wir.

 

Geber in der Sonne gibt Phantasiezahlen, und die hatte ich auch in München. Nebenbei, man misst auch nicht die Bodentemperarturen, sondern die Lufttemperatur. Im Schatten. Was manche jedoch nicht machen, sondern bisweilen umgekehrt, und der Müll, der herauskommt, wird dann begierig veröffentlicht. Es ist aber auch dann falsch. Punkt.

 

Wenn heiß, dann Schatten. Oder wissen, was man tut.

 

Wenn man korrekt in der Luft im Schatten misst, dann wird’s selbst im Süden schwerer, die 40 zu reißen. Und wenn, was soll’s. Tipp: Schatten hilft, wenn heiß, unabhängig von der gemessenen Temperatur!

 

Oder Radelfahren, geht auch, wenn heiß. Wenn man Lust hat und wenn man weiß, was man sich zumuten will. Dass man auch mit kurzzeitigen Spitzentemperaturen jenseits der 40 Grad leben kann, zeigt uns die Welt seit Jahrhunderten.

 

Die Zukunft eine Wundertüte

 

Nun hört man allenthalben, auch in vielen Medien, die behaupten, sie seien seriös, es werde alles noch schlimmer. Nun, das teile man mal umgehend den Touristen mit und wir warten ab, was sich tut. Oder, ob sich etwas tut.

 

Jedoch, wieder zur Sache: Wer will wirklich behaupten zu wissen, wie es in Zukunft wird, angesichts dessen, dass das, was über die Gegenwart gesagt und gesendet und gefunkt wird, überwiegend Scheißdreck ist?

 

Normalität als Gegenbewegung

 

Setzen wir hier in der Südtoskana doch mal darauf, dass Menschen das tun, was sie bisher immer taten: Sie verhalten sich normal. Angepasst.

 

Sie arbeiten. Sie sind gesellig, vor allem in den Sommermonaten. Sie sind, wenn es warm ist, noch weit geselliger als in der kalten Jahreszeit. Gerade die laut (deutsch)Medien kurz vor der Verzweiflung seienden Italiani sind bei den wunderbaren Sommerfesten in der Gegend freiluftig, draußen geradezu extrem lebenslustig.

 

Und normal: Sie jammern, wie immer. Erstens über alles, zweitens übers Wetter, drittens über alles andere. Sie klagen, meckern über die Hitze, im Sommer, sie heulen über die Kühle, wenn nicht Sommer, sie reden, schimpfen und winseln zum Wetter, wegen Wetter, wie immer.

 

Positiv jammern

 

Wir machen es auch so. Im Gesamtkontext versuchen wir aber auch, alles möglichst realistisch zu sehen. Wir wollen hier glücklich sein, wollen das wunderbare Klima der Südtoskana genießen. Wir fahren Rennrad wie doll, wie seit Jahrzehnten. Weil es so schön ist und weil immer schönes Wetter ist, Klar, richtig, immer ist es nicht schön, sondern halt sehr oft. Radelfahren genießen, heißt sich freuen, egal wann. Und auch dann, wenn es wieder mal nass und widerlich und unverhofft von oben kommt.

 

Nach warm kommt weniger warm

 

Und, wenig unerwartet wissen wir: Sehr bald ist es sowieso nicht mehr so wunderbar sommerlich warm ab etwa Mitte August wird es deutlich anders. Später kommt, was viele deutsche Journalisten“ anscheinend nicht wissen, der Herbst.

 

Entscheidend ist: Wir hören nicht auf den ganzen Scheiß, der uns medial vorgesetzt wird, sondern wir schauen uns alles selber an. So wie immer, und so, wie in jedem Land. Dann gelingt es hoffentlich, von dem Scheißdreck abzuschalten, den große Teile der deutschen Presse mitunter produzieren.

 

Blödgeschwätz, Denken und Glaube

 

Wer billigem, unfundiertem Geschwätz glaubt, ist dumm. Es geht auch anders. Sich die Meinung selbst bilden, statt vor Hitze-Angst zitternd den Urlaub auf November oder ähnlich in Nordschweden oder ähnlich zu verschieben. Nebenbei, da ist es sicher auch schön. Wenn man es will. Nur, entscheiden sollte man so etwas aufgrund von Tatsachen, nicht aufgrund von lächerlichen Hitzegeschichten.

 

Scheiße ist Scheiße, auch gedruckt oder so

 

Es hat Sinn, Scheiße, auch geschriebene, gesendete Scheiße, einfach als solche zu betrachten und nicht zu beachten. Man wage, das zu tun, was man tun will: genießen, was zu genießen ist! Dazu gehört, wenn gewünscht, auch der Urlaub im sonnigen Süden. Sich vom Blödgeschwätz von Arschlöchern aufhalten lassen, hat sich noch nie gelohnt.

 

Eigenes tun, eigenes Tun

 

Tröstlich ist zu sehen, dass Menschen trotz aller Propaganda das tun, was sie vorhaben, zu tun. Auch wenn Spinner jedweder Couleur sie davon abbringen wollen. Also fahren wir weiter in den Urlaub nach Süden, Osten, Westen, Norden oder wo auch immer hin. Und dann jammern wir über vieles eventuell auch übers Wetter.


In der Südtoskana, irgendwann im Winter 2020

 

(Dr. K) - Okay, okay. Klar denken viele, wer wird denn im Winter in die Toskana zum Radelfahren fahren! Das geht doch nicht, da isses kalt und sonstwas und überhaupt. Auch wenn ich das schon seit über dreißig Jahren mache, viele meinen, das geht nicht, und lohnt sich das, es ist ja Winter, und … so weiter.

 

Daher eine kleine Geschichte hierzu.

 

Im Januar 2021 fahre ich mit einem Spezi einige Tage in unserem gelobten Land mit dem Rennradel. Es ist eine Schau. Wir krauchen also herum, mal in der Ebene, mal runter zum Meer, hierhin, dorthin. Auch in die Berge. Sanft hoch, steil hoch, alles, was man liebt. Viele Tage Sonne, schön, stark gelb, wunderbare, winterliche Fernsicht, kaum Verkehr.

 

Lange Hose, auch dreiviertellange, langärmliges Trikot. Kleine, bald schon sommerliche Handschuhe, keine Überschuhe. Unterm Helm dünne Mütze, auch nur Bandana. Also, der Witterung, die uns liebt, angepasst. Auch einige Tage mit der Kurzen, tatsächlich.

 

Er, der Spezi, weiß nicht, dass das hier die Regel ist, ich schon. (Dass es auch regnen kann, lassen wir weg. Es macht es selten und diese Woche gar nicht.)

 

Wir schrauben uns durch einsame Waldsträßleins hoch, kommen durch einen Ort, wo man meint, sie sind alle nicht mehr da, oder es gibt niemand mehr, weil keiner nicht zu sehen ist. Kein Mensch, kein Auto sowieso nicht, gar nix. Der Genuss schlechthin. Und es wird noch toller. Das weiß er, der Spezi, nicht, ich schon.

 

Also die Kurve herum und rein in den Berg. Kurz gesagt, ich sage nur: Eine meiner verhundetsten Lieblingsstraßen, und ich habe viele. Es geht hoch, aber echt. Eine Straße, auf der keine Autos fahren dürfen, bis auf Anlieger, aber davon gibt’s kaum welche. Okay, von oben dürfen andere auch, oder nicht, aber vergiss es, … es kann ein Auto kommen, klar, aber es kommt selten eins. Und wenn, was soll’s, wir passen eh' auf.

 

Wir mäandern uns hoch, der Anstieg ist so megageil, wir genießen, wie die Reifen leise rollen, wir saugen uns die wun-der-bare Straße entlang, wir lassen die Sonne prickeln, wenn sie uns gelb umhüllt, und wir grummeln wohlig, da sie uns warm macht. Im Januar. Die Straße macht es auch. Klein, eng, kurvig, auch knackig, da kommt schon mal der Schweiß, … also, das strengt an. Aber: Schöner geht’s nimmer, ich liebe es, er auch, und wir rollen hoch, und es gibt nur ihn und mich und diese Stradina.

 

Radelfahrerglück, bleib da. Denke ich. Da bleibt er stehen. Öha! Was los? Er steht quer zur Fahrbahn, schaut. Rudert mich zu ihm, okay. Was los? Er flüstert. Zumindest redet er leise. Egal. Ich stell die Lauscher auf und er meint sinngemäß, man möge ausnahmsweise das stetige Pedalen nach oben unterbrechen, weil das sei doch hier irreal. Äh, ja, was?

 

Ein bissl gelöst und entrückt schaut sein Gesicht schon aus. Also, meint er, hier sei so eine Stille, meint er, … wo könne man oder habe man oder gäbe es … also, wo sei es so still, wie hier. Und in der Tat, … prosaisch wie ich bin, prüfe ich es. Es regt sich nichts. Kein Wind, kein Baum, kein Mensch, klar, auch kein Auto, kein Vogel, auch wenn weit hinten einer fliegt, das macht keinen Lärm, kein nix, kein garnix. Nur die Sonne, die uns mag, und das Licht, das uns liebt. Er meint, für das und den irrschönen Blick nach unten müsse man auch mal stehenbleiben. Und wir müssten das hier haben, genießen, aufsaugen. Ich steig‘ ja nicht ständig ab während eines Anstiegs. Da ist in mir drin. Oben vielleicht, aber kaum währenddessen. Aber jetzt, in dem Augenblick, ... jetzt bleib ich gern stehen. Zum Staunegenießen!

 

Da sind zwei Radelfahrer mitten auf der Stradina, machen nix, nur da sein und schauen. Also ich, der ich hier dann doch schon einige Male war … also, ich darf sagen, eine Schau. Wir stehen da, wir schauen, sonst nix.

 

Wobei, irgendwann geht’s weiter, weil es weitergehen muss, weil wir ja zum Trainieren da sind und naja, weil es oben eine der geilsten Bars gibt, die es gibt. Und weil es da einen megageilen Kapputschino gibt, der halt auch dazu gehört.

 

Südtoskana, ca. Anfang bis Mitte Oktober 2020, Rennradelreise

 

Die Gruppe "Oktober", Samstag, 10. bis Samstag, 17. Oktober 2020, hat Ihre Träume verwirklich: Es war eine Schau!

 

Viel gefahren, stark gefahren. Wir konnten sogar das Wetter geradebiegen - obwohl es uns auch mal nass gemacht hat. Aber: Jeden Tag gefahren, ein paar besondere Schmankerl mitgenommen. Der Regen ist zwar unlustig, aber dennoch verhielt er sich nicht so, dass es uns aus dem Sattel schmeißen hätte können. Klar, wir sind mal nass geworden, aber erstens heißt das nicht, keinen Spaß haben. Und zweitens war das nicht so wild. Weil die Oktobersonne stärker und einprägsamer als alles andere war. Insgesamt liefen Touren, die es sich für lange, lange im Gedächtnis gemütlich machen.

 

Die allgemeine Epidemie-Hysterie ging an uns Rennradelfahrern gut vorbei. Sofern man davon absieht, dass die Verhältnisse in Italia ähnlich jenen waren, wie in Deutschland. Hin und wieder Maske, also in Bars und Ristoranti, sofern nicht essend und trinkend, in Geschäften, wo wir aber selten sind, weil wir ja rennradeln, aber wenn wir dort sind, dann halt wie in Deutschland. Abstand, wie es klarerweise nicht unintelligent in solchen Zeiten ist, weil man sich nicht mehr so auf die Pelle rückt und wir ja zum Rennradelfahren da sind und nicht zum Partnersuchen oder ähnlich.

Und ansonsten: Alles cool, alles gut. Die Leute da unten machen aus der beschissenen Situation das Beste, allen Respekt. Touristisch-gastronomisch angesichts der Verhältnisse superklasse. Schließlich hofft man, dass das mit dem Rennradeln läuft, gut läuft, und halt so supergeil ist, wie immer ... Und das war es. Rennradeln plus x vom Feinsten!

 

 

München, ca. Ende Juni 2020

 

Liebe Rennradler,

eigentlich wollten wir von unserer ersten, gefahrvollen Reise nach Italien berichten. Die erste Reise nach dem Ende der Welt, das aber nicht stattfand (das Ende).

 

Wir fuhren sobald wie uns möglich, genau vom Freitag 12.6.2020 bis Sonntag 28.6.2020. Gut vierzehn Tage, und es gibt wichtiges zu sagen.

 

1. Die Anfahrt ist unten beschrieben. Ausführlich, da man ja gedacht hat und allenthalben kolportiert wurde, dass … aber wer es wissen will, einfach ganz unten lesen.

2. Es gibt grundsätzlich wenig zu sagen. Außer, dass in der Toskana nix war und nix ist, und alle erzählen, dass nix war und nix ist. Außer, dass …

3. … alle glücklich sind, dass wieder Touristen kommen. Und Rennradler.

4. Und die, also die Rennradler, sind wir, und wir sind auch glücklich, dass wir kommen konnten und dass wir da waren!

5. Ein bisschen was kann man zur partiellen Maskenpflicht sagen: Also, das ist ähnlich wie in Deutschland.

6. Ansonsten noch zum Allgemeinen, Abstand und so: Also, das ist ähnlich wie in Deutschland.

 

Letztlich wollen wir die alles entscheidenden Fragen reflektieren: Kann man Italia in allen bekannten Schattierungen oder auch in der Sonne genießen? Ja.
Und kann man in Italia Rennradelfahren, dass es so Spaß macht und Lust macht und einen umhaut und einen glücklich macht, … wie es bisher war? Ja.

 

Wir wollten also beschreiben, was anders ist, was uns hindern kann, wie man es eventuell umgehen könnte oder müsste … oder eben, was auf irgendeine Weise wichtig ist.

 

Das braucht es aber nicht, da es oben gerafft steht, von 1. bis 6. Da steht, dass alles ziemlich normal ist, wenn man es mit Deutschland vergleicht. Das Wetter lassen wir weg, weil Deutschland da halt zu schlechte Karten hat.

 

Fazit: Es war eine Lust und ein Genuss, und alles ist schön und Rennradeln da unten ist so superaffenscharf wie immer!

 

München, Toskana, ca. 13. Juni 2020

 

Hier die damaligen Bemerkungen zur Reise bzw. Einreise nach Italien, Freitag, 12. Juni 2020

 

Bemerkung zur Anreise nach Italien, ... in diesen Tagen

 

Wie reist man dieser Tage nach Italien, was verheißt die Fahrt dorthin? Am Freitag, 12.6., Anreise nach Italien. Fast wie immer. Nur weniger Verkehr, zum Teil gespenstisch leere Raststätten auf der Autobahn, draußen eine Million Parkplätze, innen Baristas, die sich mit Dir unterhalten, weil sonst kaum was zu tun ist.

 

Ach ja, zuerst müssen wir aus Deutschland raus. Grenzübergang Kiefersfelden. Nix. Gar nix. Kein Verkehr und nix. Das war zu erwarten. Dann, paar Meter weiter, die gefürchtete Grenze zu Österreich. Man sagte ja dieser Tage, dass vor Aufhebung der sowieso uninteressanten Reisewarnung nach überall, ... dass Österreich großzügig die Durchreise für Italienurlauber erlaube. Das funktioniert aber nicht.

 

Keiner nicht da

 

Weil, wenn keiner da ist, der etwas nicht erlauben könnte, ist auch keiner da, der es erlauben könnte. Sprich, bis man überlegt, ob man von Öserreichischen Grenzschergen aufgehalten und nach dem Reiseziel oder der Schuhnummer oder sonstigem gefragt wird, oder schlimmerem!, ... äh, wir sind schon über dem Inn, derselbst die Grenze ist, und sind in Österreich. Und keiner hat befohlen die Autobahn nicht verlassen zu dürfen, oder sich nicht ins Land zu begeben, oder sonstwas nicht machen zu dürfen. Is ja keiner da gewesen. Ü-ber-haupt keiner. Fast schon langweilig, ... wie in Tagen, als Schengen für einen Normalbürger noch Schengen war.

 

Also durchqueren wir Österreich und stellen fest, dass das erheblich weniger tun, als in Zeiten, als normal noch das Normale war. Raststätten ziemlich einsam, auch zu?, egal, wir wollen ja heute ins gelobte Land, also ist Österreich - wir lieben auch das - heute ist es Randfigur oder Randland.

 

Immer noch nicht keiner nicht da

 

Links hoch zum Brenner. Kaum jemand unterwegs, sieht man von den LKW ab, die überwiegend sowieso nach Norden fahren, und daher weniger Ärger nach Süden machen. Mautstelle Brenner.  Uh, verkehrter Film? Keine alte Sau da. Ähemm, verglichen mit früher. Von tausend Abfertigungsspuren drei besetzt. Null Betrieb, okay, kaum  Betrieb.

 

Frage ich die Mautnerin, das ist auf Deutsch die Frau, die dort sitzt und wenn sie ein Mann wäre, Mautner hieße, also diejenige Person, die uns Touristen und Liebhabern und so Leuten seit Jahren die Kohle mit bezauberndem Charme oder auch grießgrämigem Gram abnimmt. Also die Frage: Bissl wenig los? Die ist süß und nickt, und dann kommt's. Endlich das erste österreichische Wort, voll Tiroler Mundart, einfach geil! Meint die Mautine, also es sei schon bedrückend, dass keiner nicht komme, und nix nicht los sei, und man sich richtig nicht gut fühle. So wie .... in Zeiten nach normalen Zeiten.

 

Sage ich beruhigend und besänftigend - und vielleicht die eigene Verunsicherbetroffenheit überdeckend ... oder so ... Egal, sage ich: "Das wird bald wieder." Bisschen bang meint sie: "Hoffentlich!"

 

Und tatsächlich, zwei, drei Kilometer danach überholen wir ein Deutsches Auto! Mountain-Beiks hinten drauf - mein Herz ist bei ihnen. Also den Deutschen, die die gefahrvolle Reise in die Fremde bereits wagen.

 

Und auch oben immer noch nicht keiner da

 

Dann die vielfach die letzten Tage diskutierte Frage, wie wird's am Brenner bei der Einreise nach ITALIA. Messen sie uns die Temperatur, den Dampfdruck im Gehirn, die Stärke der Muskeln  - oder gar den Bauchumfang? Die Antwort ist, man weiß es nicht. Also, das war die Antwort bisher.

 

Heutige Erkenntnis ist, man weiß es nicht. Denn Tatsache ist, keiner ist nicht da. Gar keiner, gar nie nicht. Weder findet sich ein Ösi, der uns festhalten will, noch ein Italo, der uns zu sich ziehen könnte. Gar niemand. Sprich, niemand kann uns schikanieren, und das wird ja sowieso keiner wollen. Da auch kein Verkehr ist, rollen wir nach Sterzing ohne alles, ohne jeden, ... einfach so. Die Mautstelle steht noch, aber kaum einer zieht ein Ticket. Weil kaum einer durchfährt. Unglaublich. In Jahrzehnten des Italienfahrens noch kaum je erlebt. Wohlgemerkt, Start in München war exakt 13.00 Uhr. Nicht Mitternacht oder schlimmer.

 

Wir ziehen ein Ticket. Weiterrollen. Bis Bozen kein Verkehr, danach auch nicht. Bei Verona viel weniger als gewohnt. Runter durch die Popo-Ebene nix Verkehr. Aber zweite Kaffepause, die hier schon caffè-Pause heißt. Und damit sind wir siehe ganz oben. Wir haben ein Foto vom Parkplatz einer Raststätte gemacht, die zu den höchstfrequentiertesten gehört, die wir kennen. Ein Auto. Deutsch. Unseres. Okay, am linken Bildrand noch zwei. Der LKW Parkoplatzo ist jedoch - das ist gut, aber nicht unser Thema hier - viel gefüllter.

 

Kapazität ist, wenn mehr kommen könnten

 

Drinnen wurlt es normalerweise wie Hölle. Aber das, was nun kommt, ist, beim Leben aller Gutwilligen, verbürgt: Vier, nein fünf Leute sind drin. In dem Riesenladen. 1. Wir, 3. jemand, 4. noch jemand und 5. die Baristafrau. Sie meint auf Anfrage, ja, man sei 24 Stunden pro Tag offen, "siamo autostrada!", und auf weitere Anfrage meint sie, man freue sich schon, durchaus, also wirklich ... wenn wieder mehr Leute kämen. Sie ergänzt, dass das, was sei , richtig *** sei - hier kam ein Kraftausdruck, den ich zwar verstehen und überssetzen kann, aber hier nicht wiedergeben, weil, nu ja, das hat mir Mutter gelernt: Sowas sagt man nicht. Und als die beiden Gäste, die schon drin waren, draußen sind, weil sie weiterfahren, sind wir tatsächlich mit der Frau Barinetta allein in der Riesenraststätte. Bis wir gehen, dann ist sie allein.

 

Nun denn, Verkehr gibt es erst nach Ende der Brennerautobahn, wo bei Campogalliano ein riesiges elektronisches "Hinweis-Schild" vor Coda warnt - das tut es häufig, weil Coda ja "Scheiss-Stau" heißt - es aber, wie kaum je, bei der Einmündung in die Autostrada Milano-Bologna keinen gibt, der staut. Niemand da, der sich mit uns balgen könnte, um Richtung Bologna sich zu fädeln. Normal streiten sich hier viele, in die Einmündung einmünden zu wollen, und jetzt wollen das ganz wenige. Eigentlich keine. Unglaublich, an der Stelle ist normalerweise ... nuja, Verkehr ist da, Kampf um jeden Fußbreit Boden, und der endet erst, wenn man den Bogen erreicht hat, der einen in Mailand-Bologna einzweigen lässt.

 

Von Zeiten, die Mist sind

 

Heute nicht, wir zweigen so sanft, dass es fast schon langweilig ist. Nach dem kommt endlich ein wenig Verkehr auf, der sich bei Bologna zu echtem Verkehr aufmüpft. FAST WIE FRÜHER, überlegen wir, nur doch ein bissl weniger. Es rollt also so wie bisher, ohne alles, reibungsarm. Der Rest ist schnell durchmessen und geschrieben. Die beschissene Baustelle in der Abfahrt vor Florenz, die normal Zeit kostet, auch mal abgekaute Fingernägel, kostet heute echt nix besonderes. Um Florenz elegant und ruhig herum, Ausfahrt Impruneta, rein in die Schnellstaße, wenig Verkehr und so Sachen. An Siena vorbei nix, außer dass es einen traurig machen kann, dass viele Rastätten, die uns immer mit Freuden und Kaffe versorgt haben, anscheinden zu sind. Schaut beim Vorbeifahren so aus. Triste Scheiss-Zeiten.

 

Halbschnellstraße Richtung Grosseto, wenig bis nix Verkehr, Raststätten wie eben geschildert. Ausfahrt, Kurven, und ländlich ist's und wird's immer mehr. Irgendwann endlich der Halt bei unserem Freund an der Cappuccinostation. Da hauts uns um, weil, da gibt es Leute! Also erstens, er hat auf. Gut. Erzählt aber, dass ihn die lächerlichen Coronaregeln und das Zeugs zwei Monate zusperren ließen. Und erzählt das, was ALLE hier erzählen, nämlich, dass da vieles Scheiße lief, und dass es hier, also inder Süd-oder-ganzen-Toskana sowieso nix gab mit dieser Virusgeschichte. Nix und garnix und sowieso kaum was und überhaupt nicht so, wie von anderswo erzählt wurde. Diese oder ähnliche Beschreibungen hört man immer wieder, und keiner fragt, ob man es hören will oder schon gehört hat. Sie erzählen es unaufgefordert und wenn sie es bereits erzählt habenn, dann erzählt es jemand anders erneut. Scheint ihnen wichtig zu sein. Also hören wir geduldig zu. 

 

Land genießen, alles genießen, RADELFAHREN

 

Sehen tut man, dass die Leute dennoch gezwungen sind, mit 'ner Maske ins Lokal zu gehen, wo die bedauernswerten Bediensteten mit dem Scheiß im Gesicht den ganzen Tag sein müssen. Und Abstand muss man haben und nicht nah ran, und Desinfektionswasser gibt es, und was weiß wer. Also, nicht anders als in Deutsch- und andern Ländern.

 

Aber, Wurscht, Schnurz- und Piep- und Voll- und wie auch immer egal: Wir sind wieder da, und wir sind hier, und das Wetter wird noch wärmer, sagen die Äpps vom Wetter, ... und wir sagen, den ersten Schluck Roten genießend, ... tja, wir sagen, wir sind da. Jetzt wird wieder Italia genossen, ob mit Maskenball oder halbmit oder ohne, gleichgültig, und jetzt geht's wieder auf mit dem RADELFAHREN!

 

Wichtig ist, was wichtig ist: Wir alle saugen den Zauber des Landes wieder in uns, mit dem Radel!